ICH BIN ROBERTO.
ICH BIN EiNZIGWARE

Es riecht nach Holz. Sägespäne wirbeln durch die Luft und setzen sich als feine Schicht auf Werkbank und Werkzeug. Roberto Uliana ist in seinem Element. Die Handgriffe sitzen professionell, das Gesicht ist konzentriert. Er klopft auf das fast fertige Möbelstück und streicht mit seiner Hand über die glatte Oberfläche. Die Farben, die er gewählt hat, sind so bunt wie sein Leben. „Viel zu schade für den Müll“, sagt der gebürtige Düsseldorfer und meint die Vintage-Kommode, der er durch seine kreative Aufbereitung eine zweite Chance gibt.

Eine zweite Chance hat auch der 57-Jährige mit EiNZIGWARE bekommen. An die hat er fast nicht mehr geglaubt, erzählt er. 17 Jahre Arbeitslosigkeit liegen hinter ihm. Als junger Mann machte er eine Ausbildung zum Bauschlosser, entschied sich dann aber für seinen Traumberuf und wurde Schiffstischler. Sein Leben. Seine Leidenschaft. Bis die Firma in den Konkurs ging. Danach folgte Vorstellungsgespräch um Vorstellungsgespräch. „Wir melden uns, haben sie immer gesagt, als sie von meinen drei Bandscheibenvorfällen erfuhren“, erinnert sich Roberto Uliana. „Und wenn sie sich dann überhaupt gemeldet haben, war es eine Absage. Mich konnte keiner mehr gebrauchen.“

Er versuchte sich nicht zu langweilen, werkelte in der Werkstatt, die er sich liebevoll in seinem Haus eingerichtet hatte, half Freunden und Nachbarn. Widmete viel Zeit seiner Partnerin und seinen Kindern. Bloß nicht in ein Loch fallen, dachte er sich damals. Das gelang ihm sogar dann, als die großen Bagger und die Abrissbirne kamen und sein Haus dem Erdboden gleich machten. „Uns hatte das Haus gehört, nicht das Grundstück. Als dann der Pachtvertrag auslief, kam die Kündigung. Man brauchte das Grundstück für wirtschaftliche Zwecke“, erzählt Roberto.

Die Franzfreunde in Düsseldorf gaben ihm ein Zimmer in einer Wohngruppe. Dann die Chance als Warenmeister Teil von EiNZIGWARE zu sein. Seitdem ist er wieder voll in seinem Element. Mit einem Team von sechs Kollegen kann er aus alten Dingen schöne Sachen machen. Aus seinem Leben das Beste. „Ich habe die Hoffnung aufgegeben, irgendwann auf dem ersten Arbeitsmarkt wieder in meinem Beruf zu arbeiten. Aber mit EiNZIGWARE habe ich die Perspektive aus jedem Tag etwas Sinnvolles zu machen.“

Bald zieht er mit seiner Partnerin wieder in eine gemeinsame Wohnung. „Endlich“, sagt er.